Wer sich schon mal mit Klimatechnik im eigenen Haus auseinandersetzen mußte kennt diesen Begriff ganz sicher, gemeint ist damit ein "Allesbrenner" als Heizungssystem. Je mehr Brennstoffe dafür in Frage kommen, desto zukunftssicherer sollte die Anlage dann sein. Bei Motorradmotoren, speziell für Enduros entwickelt, geht der Trend in eine ähnliche Richtung, allerdings mit entsprechenden Einschränkungen. Zwar wird dieser niemals als Allesbrenner zu bezeichnen sein, aber als "Breitbandmotor" sehr wohl. Die intelligente Steuerung heutiger Motoren macht hier vieles möglich, das früher nicht so selbstverständlich war.
Da mein Motor brandneu ist, liegt es mir fern irgendwelche Experimente mit brennbaren Flüssigkeiten durchzuführen. Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, daß es keinen Grund gibt etwas zu verschwenden, wenn es noch als brauchbar gelten kann. In den 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte ich mal zu Campingzwecken zwei 1½ Liter Brennstoffflaschen der Marke SIGG angeschafft, um Petroleum für einen Campingkocher nachzufüllen. Allerdings sah ich damals keinen Grund auch noch die zweite Flasche damit zu füllen, da der Verbrauch sicher nicht allzu hoch ausfallen würde. Daher wurde die zweite Flasche, meiner Erinnerung nach, für eine Campinglaterne mit Benzin gefüllt. Leider bin ich mir nicht wirklich sicher, daß es so war. Auch wurde etwa im gleichen Zeitraum noch eine Plastikflasche mit ca. einem Liter Normalbenzin zu Reinigungszwecken gefüllt. Sie alle hatte ich über all die Jahre aufgehoben und seit damals nicht mehr verwendet.
Vor ein paar Wochen kam mir dann die Idee das restliche Normalbenzin nun endlich zu verwerten, indem ich es einfach in den Tank schüttete und mit dem übrigen Kraftstoff vermischte. Das sollte nicht schaden, obwohl es ziemlich alt war. Nun, der Motor meiner Maschine ist laut Hersteller auf jeden Fall für mindestens 90 Oktan ausgelegt, das konnte man damals noch fast überall in Europa tanken, heute allerdings nicht mehr. Bis mir vor ein paar Tagen auch der Kraftstoff meiner SIGG-Flaschen einfiel. Die Flasche mit dem Petroleum war nurmehr zu einem ¼ voll, daher ließ ich sie stehen, aber die andere war randvoll, daher kam sie zum Nachfüllen in Frage. Der Inhalt roch jedenfalls nach Benzin und war auch völlig farblos, daher landete auch der in meinem Tank. Ich bin mir bis heute nicht zu 100% sicher ob es wirklich Benzin war. Jedenfalls startete ich meinen Motor mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch und der lief mehrere Minuten absolut problemlos. Selbst der Geruch der Abgase war wie gewohnt der gleiche. Jedenfalls werde ich schnellstens Super mit 95 Oktan (E10) nachtanken, damit sich das Zeug mit frischem Kraftstoff vermischt.
Ich schließe nicht aus, daß der Motor selbst bei einem Verhältnis von 4:1 (E5 + Kerosin) problemlos laufen würde, aber auf die Mühe das auszuprobieren verzichte ich lieber! In afrikanischen Ländern jedenfalls werde ich keine Kraftstoffprobleme zu erwarten haben.