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ARDECHE

#1 von KK66 , 04.11.2019 15:54

Hi,
Ardeche ist Geschichte, seit gestern wieder wohlbehalten im WBL. Einige werden sagen, wie kann man eine geführte Tour buchen, das macht man doch lieber selber. Na ja, jeder nach seiner Fason:

Anreise 3 Tage - Würzburg - Neuenburg/Breisgau - Joyeuse - Problemlos.
Hotel altes Gemäuer, renovierte Zimmer - OK
Abends 3 Gänge-Menue - reichlich - gute Küche.

SO: Um 19 Uhr Begrüßung durch JOCHEN, Besitzer von Endurofun-Tours und einer der beiden Guides.
Es sind 10 Teilnehmer anwesend, d. h. 2 Gruppen, in denen nach Bedarf auch gewechselt werden kann. 1. Gruppe: Experten - Crosser und Wettbewerbsteilnehmer, die andere Wege gefahren sind. (Alter zw. 40 - 60)
2. Gruppe: Die ruhigeren, die zur <Entspannung> an die Ardeche gekommen waren. Alter zw. 44 - 74. (Karl war mal wieder der Älteste.) Jochen: Junge Wilde haben wir nicht.

MO: Morgens um 9 Uhr - plus/minus - war Start. Jochen: Karl du fährst hinter mir, damit ich dich im Auge habe.
Schöne Wege, Single-Trails, wenig Asphalt - ABER STEINE - war mir zwar vorher bekannt, hatte ich aber in der Häufigkeit noch nicht, wollte ich aber mal <erfahren>.
Einige Schmankerl hat Jochen mich nicht fahren lassen, war beim 1. Mal enttäuscht, hatte ich so einen schlappen Eindruck gemacht? Aber als ich sah, wie die "Jungen" an einer Stelle kämpfen
mussten, war ich doch froh über die Schonung. Sagte mir dann: Musst dich ja nicht am 1. Tag kaputt machen. Das war dann noch 2 oder 3 x so: Karl, wir Rentner fahren außen herum.

[Bild entfernt (keine Rechte)

Der Clou des Tages fast am Ende. In der Gegend hatte es letztes Jahr Waldbrände gegeben. Jochen: Diesen Weg kenn ich noch nicht, laßt uns den mal fahren. Bergab, Boden, leicht rötliche Farbe,
dicke Fahrspuren, Havester oder Traktoren, dann eine 90 ° Kurve, nur noch Steine und Knüppel, weiter bergab. Ich dachte, hoffentlich müssen wir hier nicht wieder rauf.
Unten angekommen: Karl braucht eine Pause!!!

Bild entfernt (keine Rechte)

Jochen und der Hamburger, ehemaliger Trail-Fahrer, erkunden den weiteren Weg. Der Hamburger kommt zurück, ich dachte, er holt uns ab, denkste, kurz danach auch Jochen - SACKGASSE -
also zurück. Meine 1. Reaktion: WER WILL MAL YAMAHA FAHREN??? Ich dachte, da kommst du nie rauf.
Mein Vorschlag: Ich fahre als Letzter, bei meiner Vorliebe, mich hinzulegen, versperre ich den Anderen den Weg und sie verlieren ihren Schwung.
Wurde abgelehnt: Dann müssen wir den ganzen Weg wieder runter laufen, um dir zu helfen.
Also fahren die beiden Schweizer und Jochen den 1. Versuch, kommen ohne große Probleme nach oben. Dann ich, lege mich nach 20 m das 1x , hänge dann an einer kl. Stufe fest, die beiden
Anderen helfen, dann klappt es mühsam bis zur Kurve. PAUSE - dann kommte der rote Boden, nehme eine andere Spur, als der Schweizer auf dem Bild, erstaunlicherweise habe ich Grip
und komme oben an. --- PAUSE ---

Bild entfernt (keine Rechte)

War schon Abenteuer am 1. Tag. Wetter bewölkt, mal leichter Nieselregen, keine Sonne, war trotzdem klitschnass geschwitzt.

Da ich nicht weiß, wie lang so ein Bericht sein darf, speichere ich ihn erstmal ab. (Hatte Probleme die Bilder in die richtigen Reihenfolge zu setzten.)


Bis denn

Karl


 
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RE: ARDECHE

#2 von HamburgerJung , 04.11.2019 20:52

Moin Karl,

schöner Bericht!
Und geführte Touren finde ich überhaupt nicht schlecht. (Erst recht, wenn sie so leidenschaftlich durchgeführt werden, wie von Jochen (E. aus B.))

P.S: Solche Strecken wie auf deinem ersten Bild oben hat Jochen früher auf Korsika gerne als "Autobahn" bezeichnet.


...Bin fast da...


 
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zuletzt bearbeitet 04.11.2019 | Top

RE: ARDECHE

#3 von KK66 , 05.11.2019 14:54

Hi,

Ardeche, die 2.

DI: Blauer Himmel, im Tal leichter Nebel, sieht gut aus.
Der Tag verlief ohne Abenteuer, aber Steine haben die wirklich genug. Wenn wir kleine Waldwege gefahren sind, wo keine Sonne hinkommt, waren die Steine auch mal glitschig, durchaus
interessant. Auffahrten über kleien Steintreppen waren auch für mich zu schaffen. Ich wundere mich, was die MOPEDS aushalten müssen.

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Manchmal war der Wald nicht so aufgeräumt.

MI: Blauer Himmel, tagsüber bis 20 ° - gutes Schwitzen, jedenfalls für mich, aber den Anderen läuft auch das Wasser von der Stirn. Bei einer Abfahrt darf ich aussetzen, ansonsten einige steinige
Auffahrten, morgens noch gut für mich zu schaffen, nachmittags, mit Nachlassen der Konzentration, wird es schwerer - heißt: Bodenprobe und öfter Pause.

Bild entfernt (keine Rechte)

Steine wußte ich ja, feste Steine oder Felsplatten, kein Problem, nur wenn Steine bis zu Kindskopf-Größe lose herumkullern, habe ich Mühe - mal vorsichtig formuliert. Ich war war echt froh, wenn
mal nur eine Gras- oder Feinschotterstrecke auftauchte. So zur - ERHOLUNG --
ABER DIE GRUPPE IST TOLL, kein Gemecker, wenn ich mal eine Pause brauche: Karl lass dir Zeit.

DO: Regen, wir fahren erst um 10 Uhr los. Es ist rutschig, aufpassen, Tempo gedrosselt, leichtere Auffahrten, interessante Abfahrt durch den Wald über rutschige Steine, teilweise mit abgestelltem
Motor, um eine besser dosierte Bremswirkung am Hinterrad zu haben. Meine Füsse auf dem Boden war nötig.

Bild entfernt (keine Rechte)

Unser höchster Punkt, ca. 1200 m, windig, ungemütlich.
Aber auch auf ebenen Wegen sind die Steine und Steinplatten arg rutschig.

Bild entfernt (keine Rechte)

Höhepunkt war eine Wasserdurchfahrt, die 3 oder 4., aber diese war die tiefste, Tiefe ca. 60 cm, konnten die Freerid`s nicht gut ab. Meine WR war wohl auch zu tief im Wasser, hat gespukt,
ist aber weitergelaufen. Habe sie auch erst 5 Min. weiterlaufen lassen.
Wir fahren <Wege>, teils 60 cm breit, gesäumt von Steinmauern oder Büschen, die findet ein normaler Endurist kaum. Single-Trails sind immer wieder dabei.
Einige Schleich-Wege würde ich mich nicht trauen, diese zu benutzen. Jochen: WIR SIND HIER IN SÜD-FRANKREICH, HIER SIND DIE LEUTE < E N T S P A N N T> , bis TIEFENTSPANNT.

FR: Am Montag haben 10 Fahrer angefangen, heute waren es nur noch 5 Fahrer - 1 Gruppe. Keine Lust, zu kaputt, die beiden Schweizer hatten schon 1 Woche Enduro in Südfrankreich hinter sich,
zu müde, Heimweh, was weiß ich.
Es fing mit unaufgeräumten Wald an, querliegender Baum, weder zu über- oder unterfahren. Jochen kämpfte sich drum herum, wir anderen also auch. Es ging dann normal weiter, erstaunlich,
welche Möglichkeiten sich im Ardeche-Tal ergeben.
Von uns 5 letzten hatte einer Meniskus-Probleme, 2 andere wollten doch noch heute fahren, also waren nur noch der Hamburger und ich mit Jochen übrig. Das nächste war eine steinige
Auffahrt, die laut Jochen, bei seiner letzten Fahrt noch normal war, jedenfalls hatte ich Probleme, mußte 3 Bodenoroben konzentriert nehmen, bin aber raufgekommen - PAUSE.
Ich schwöre nach wir vor auf meinen ENDURO-KLAPPHELM, aber wenn ich vergesse, beim Losfahren die Klappe zu schließen und dies auf steinigem Untergrund nachholen will - keine gute Idee.
Es folgte nach kurzer Zeit eine längere steinige Abfahrt, die mich voll konzentriert schon geschlaucht hat.Aber auch die 2 Anderen gaben zu, dass solche Abfahrten an die Substanz gehen.
Als nächstes machte es sich wieder ein Baum quer über den Weg gemütlich, also wieder durchs Unterholz drum herum.

Bild entfernt (keine Rechte)

Eine kleine Belohnung.

Als Leckerlie kamen wir an eine längere Wasserpfütze in einer ausgewaschenen Fahrspur. Jochen: Wir kehren um, das sind min. 200 m solcher Pfützen, wir sauen uns total ein.
Weder der Hamburger noch ich hatten Lust, die glitschigen Steine wieder bergauf zu fahren, also durch. Der Hamburger zuerst, dann ich. Ging die ersten 150 m auch relativ gut, aber die letzte
Pfütze war dann doch etwa tiefer, schätze so 50 - 60 cm - es gibt keine wasserdichten Stiefel. Bin aber durchgekommen, als Letzter kam dann gezungener Maßen, Jochen. Nicht erfreut über
feuchte Socken. Das war irgenwie der krönende Abschluss.

Bild entfernt (keine Rechte)

Abschluss folgt.

Bis denn

Karl


 
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RE: ARDECHE

#4 von Ebbi , 06.11.2019 00:36

Hallo Karl,

es gibt genug Argumente für oder wider geführte Touren, da gibt es kein richtig oder falsch, muss jeder für sich entscheiden.

Danke für deinen Bericht, in Joyeuse war ich schon öfter, hatte einige Zeit meinen Wohnwagen nebenan in Le Rosier auf dem Camping Arleblanc geparkt.

Den Gedanken "Hoffentlich muss ich da nicht wieder zurück!" kenne ich gut. :-)

Eine Endurotour ohne Umfaller ist nur eine Spazierfahrt.

Gruss
Ebbi


 
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RE: ARDECHE

#5 von KK66 , 06.11.2019 09:06

Hi,

Ardeche, die Letzte:

SA: So gegen 16.30 Uhr waren wir wieder in Joyeuse, Jochen und der Hamburger fuhren zum Waschen, ich mache das lieber in Ruhe zu Hause. Unser Parkplatz am Hotel war fast leer. Der
Hamburger und ich waren die Einzigen, die eine weitere Nacht gebucht hatten. Ich habe noch alles verladen und verstaut, wollte morgens gleich los. Abends ein letztes gemeinsames
Essen: Jochen, der Hamburger und ich. Eine Nachbesprechung im kleinsten Kreis. Ich hatte am MO drum gebeten, mich durchaus zu kritisieren und Verbesserungsvorschläge zu machen,
kamen auch einige zusammen. War unser letztes Zusammensein. Jochen hatte am SA Besuch, der Hamburger wollte mal ausschlafen, sein Tagesziel war Trier. Ich wollte soweit es ging in
Richtung Norden.

Fazit: Insgesamt gesehen eine lohnende Woche, wurde von Jochen auch bei schwierigen Passagen geschont, was im Rückblick gesehen, vernünftig war. Sonst wäre ich schon nach
2 Tagen platt gewesen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Nicht das einzige Foto während der Woche.

Aber wer härtere Herausforderungen sucht, dem kann auch geholfen werden. Die andere Gruppe hat andere Schwierigkeiten wie wir gemeistert, vielleicht haben deshalb einige auf
den 5. Fahrtag verzichtet.
Ich fand Tour-Guide Jochen ideal für mich, und nach Bemerkungen der anderen Mitfahrer unserer Gruppe, stand ich nicht allein mit meiner Meinung. Er ging auf unsere Wünsche ein,
es gab Pausen, auch das Anfahren von Lokalen zum Mittagessen, was ich persöhnlich nicht gebraucht hätte. Mir reichen meine Müsli-Riegel tagsüber.
Ich wollte mal Steine fahren - ich bin Steine gefahren, glitschige, trockene, feste und auch bewegliche unterschiedlichster Größen, berg und bergab.

Erfreulicherweise hat sich in der gesamten Woche keiner verletzt, und es gab auch keine Moped-Ausfälle und keine Reifenschäden.

Dabei hatte ich meine Drohne. Zu Hause hatte ich mich schon über die vielen roten und rosa Verbotszonen in dem Gebiet gewundert: Wo kann man den da überhaupt fliegen?
An einer Stelle bekam ich sie überhaupt nicht in die Luft, sonst fast immer eine Warnung, ich mußte bestätigen, das ich auf eigene Verantwortung fliege: Erweiterterte Flufverbot-
Zone. Wir sahen und hörten öfter Mirage der französischen Luftwaffe über uns fliegen. Meine Drohnen-Aufnahmequalitäten sind noch arg verbesserungsfähig. Learning by
doing.

Bild entfernt (keine Rechte)

SA: Frühstücke allein, bin dan startklar. Am Abend vorher hatte ich Jochen gefragt, ob er eine Empfehlung für eine kurze Besichtigungstour mit dem Auto empfehlen könnte.
Sollte RUOMS - VALLON -ST`. MARTIN d` Ardeche anfahren. Wußte Abends noch nicht, ob ich lustig genug wäre und was das Wetter machen würde.
Morgens fühlte ich mich wieder frisch, es war leicht am regnen, aber würde ich je wieder in diese Gegend kommen?
Also ins Navi die Orte eingegeben und los.

Bild entfernt (keine Rechte)

Bei schönem Wetter sicherlich reizvoll. Wollte schon abbrechen, habe mich dann überredet, alle Punkte abzufahren.

Bild entfernt (keine Rechte)

Kam immer höher und es wurde richtig nebelig, kaum 50 m Sicht und eine enge Straße, erfreulicherweise kam mir nur einmal ein Transporter entgegen, an einer Stelle, die breit
genug war, um gefahrlos aneinander vorbei zu kommen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Nach St. Martin dann auf den Heimweg. Bin am Samstag noch bis Würzburg gekommen, (kostenlose Übernachtung) waren schlappe 980 km, am Sonntag um 6.30 Uhr die letzte
Etappe, um 10 Uhr Sonntag wieder im WBL.
Auto KM 2611
Enduro KM knapp 500

Es war eine schöne - anstrengende Woche für mich, da ich sie überlebt habe, möchte ich sie nicht missen.

Bis denn

Karl


 
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RE: ARDECHE

#6 von cowy , 07.11.2019 00:47

Respekt, Karl -
da hast ja ganz was Feines erlebt.

Danke für Deinen tollen und ausführlichen Bericht (!!)


‎Viele Grüße, cowy ( Donie )

Es gibt immer einen Weg - Saumpfad in Reifenbreite reicht 😜


 
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RE: ARDECHE

#7 von Milka , 07.11.2019 20:48

Ich kann mich da nur anschließen, hat Spaß gemacht zu lesen und die Bilder dazu haben uns ein wenig auf die Strecke mitgenommen
Ardeche steht für nächstes Jahr bei uns auf der to-do-Liste
LG Ralf


Alle Räder stehen Still wenn mein Bremspedal es will


 
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RE: ARDECHE

#8 von Schippy , 09.11.2019 09:49

Klasse Bericht! Danke fürs erzählen!

Gruß
Schippy


 
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RE: ARDECHE

#9 von Pepi 650A , 14.02.2020 22:22

Hallo Karl,

alles was du schreibst kann ich sofort unterschreiben.
Bin auch eine Woche mit Jochen gefahren, ich habe auch die extremen Passagen ausgelassen
und er hatte immer eine Alternative. Ich musste auch ab und zu mal Hilfe annehmen denn
175kg und kaum Bodenfreiheit sind schon ein kleines Handicap.
Am Ende der Woche fragte einer der anderen ob ich denn mal gestürzt sei.
Da sagte ich: Nein das geht nicht sonst ist der Metalltank kaputt.
Bin mit Guide gefahren, weil ich alleine bin. Finde es zu gefährlich allein im Gelände zu fahren.
Es lohnt sich wirklich mit Jochen zu fahren, denn diese Strecken findet man alleine nicht.
Und wer Hardcore will fährt mit einem seiner anderen Guides.

Gruß

Patrick
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Pepi 650A
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zuletzt bearbeitet 14.02.2020 | Top

   

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